Woher kommt der Kalender?

Wer einen Kalender hat, kann vorhersagen, wann bestimmte Ereignisse eintreten – und zwar lange bevor sie eintreten. Das ist die wichtigste Aufgabe von Kalendern.

Für Menschen ist das sogar lebenswichtig, denn alle menschlichen Hochkulturen hängen letztlich von Landwirtschaft ab, und die wiederum von den Jahreszeiten und den damit verbundenen Wetterverhältnissen. Wer erfolgreich Landwirtschaft betreiben will, muss also möglichst weit im Voraus wissen, wann er säen muss, wann er ernten kann, und für wie lange er Vorrat braucht. Schon am Ende der Steinzeit, vor mehr als 10.000 Jahren, haben Menschen deshalb einfache Kalender entwickelt.

Durch intensive Beobachtung von Sonnenständen, Mondphasen und Sternpositionen wurden diese Kalender immer genauer. Spätestens die alten Ägypter hatten bereits einen detaillierten Kalender mit 365-Tage-Jahr, dessen Dauer ziemlich genau am Ablauf der Jahreszeiten festgemacht war. Das war in Ägypten von großer Bedeutung, weil es hier durch den Monsun zur jährlichen Nilschwemme kam, die Wasser und fruchtbaren Schlamm für die Felder lieferte und damit die Grundlage der ägyptischen Landwirtschaft darstellte.

Die Ägypter hatten mit ihrem Kalender aber ein Problem: Ein Jahr (ganz genau gemessen am Stand der Erde zur Sonne, und dem dadurch bedingten Ablauf der Jahreszeiten) ist nicht exakt 365 Tage lang, sondern etwa 365,24 Tage. In einem reinen 365-Tage-Kalender verschieben sich die Jahreszeiten deshalb langsam immer weiter. Das ist natürlich kein Zustand, wenn man jährlich größere Fluten erwartet, weshalb sich schon die Ägypter damit behalfen, regelmäßige Schaltjahre einzuführen. Die hatten (genau wie heute) einen Tag mehr, und dienten genau wie heute dazu, den Kalender regelmäßig wieder geradezurücken.

Und jetzt kommen die Römer ins Spiel

Dieses Prinzip hat sich schließlich Julius Cäsar abgeschaut, und es kurzerhand für seinen Julianischen Kalender übernommen, den er 45 v.Chr. im Römischen Reich einführte. Dieser Kalender war der direkter Vorgänger zu unserem heutigen modernen Kalender: Zwölf Monate in der heute noch üblichen Länge, Sieben-Tage-Woche, 365-Tage-Jahr, und jedes vierte Jahr ein Schaltjahr mit 366 Tagen. Selbst die Monatsnamen waren damals schon im Wesentlichen die gleichen wie heute.

Von den Römern stammt außerdem auch der Name Kalender. Die Kalenden(*) waren immer der erste Tag jedes Monats, und bei den Römern der Zahltag, an dem Schulden beglichen bzw. Zinsen gezahlt werden mussten. Die Kalenden wurden bei den Römern öffentlich ausgerufen, samt Angabe, wie lange es bis zum nächsten Monatsersten ist – eine praktische Lösung in Zeiten, als noch nicht jeder einen Kalender zu Hause hatte.

Cäsars Kalender fand rasch weite Verbreitung, auch weit über das (ohnehin schon gewaltige) Römische Reich hinaus. Er hatte aber immer noch einen Schwachpunkt: Durch die damalige Schaltregel war das durchschnittliche Kalenderjahr nun eine Spur zu lang geworden. Dadurch kam es doch wieder zu Abweichungen gegenüber dem natürlichen Jahr nach Jahreszeiten. Das wurde schließlich im 16. Jahrhundert mit der gregorianischen Kalenderreform korrigiert. Der dabei entstandene Gregorianische Kalender ist der heutige international gebräuchliche Kalender. Er entspricht fast genau dem alten Julianischen, nur mit verfeinerter Schaltregel und neuem Namen (→ Schaltjahre).

Kalender-Rechner – Berechnungen rund um Kalender

Unsere Kalender-Rechner bieten verschiedene Funktionen rund ums Thema Kalender. So können Sie z.B.

Monatskalender oder komplette Jahreskalender mit Wochentagen, Datum und Kalenderwochen für beliebige Jahre erstellen

Das gleiche direkt mit Feiertagen

Ausrechnen, welcher Wochentag und welche Kalenderwoche zu einem bestimmten Datum gehört

Berechnen, welche Jahre Schaltjahre sind (oder waren)

Anhand eines Datums ausrechnen, der wie vielte Tag des Jahres dies ist


Julianischer und Gregorianischer Kalender sind sog. Sonnenkalender, die sich nach dem Stand der Erde zur Sonne richten. Daneben gibt es auch Kalender, die den Mondphasen folgen. Das Mondjahr (12 Mondphasen-Durchläufe) ist aber etwas kürzer als das Sonnenjahr, weshalb sich diese beiden Kalendertypen laufend gegeneinander verschieben. Deshalb fällt z.B. Ostern jedes Jahr auf ein anderes Datum; das Osterdatum geht auf den sehr viel älteren jüdischen Kalender zurück und wird anhand der Mondphasen bestimmt.

(*) Bekannter sind heute die Iden (die Monatsmitte bzw. das Datum des Vollmonds), vor allem durch die Iden des März 44 v. Chr., der Tag, an dem Julius Cäsar ermordet wurde – ein Jahr nach Einführung seines Kalenders.


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